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Fokus auf Gefühlsausdrücke ist eine Dimension der kognitiven Fähigkeit. Der Fokus beschreibt die Tendenz einer Person, eher jeder noch so kleinen Gefühlsregung Aufmerksamkeit zu schenken anstatt eher Sachinformationen und nur die deutlichsten Gefühlsregungen wahrzunehmen und zu gewichten.

Fokus auf Gefühlsausdrücke hat vor allem in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, was daran liegt, dass häufiger in interdisziplinären Teams gearbeitet wird.

Salovey & Mayer (1990) definieren emotionale Intelligenz – wovon Fokus auf Gefühlsausdrücke ein Teil ist – als ein Bündel von Fähigkeiten einschließlich

  1. der Fähigkeit, die eigenen und die Emotionen anderer wahrzunehmen,
  2. zwischen diesen zu unterscheiden und
  3. diese Informationen zu nutzen, um sein eigenes Denken und Handeln zu leiten.

‍Dabei kann man die Teilfähigkeit Fokus auf Gefühlsausdrücke einer Person auf einem Kontinuum zwischen den beiden Polen Fokus auf Sachinfos und Fokus auf Gefühlsinfos einordnen. Somit lässt sich der Wert jeder Person in einem Punkt auf folgender Skala verorten:

Fokus auf Sachinfos

Personen, deren Fokus eher auf Sachinformationen liegt, bevorzugen ein Umfeld , in dem es weniger soziale Interaktionen gibt und Zahlen und Fakten ungeachtet der Gefühlsregungen einzelner Personen wichtig sind.

Sie sind damit besonders geeignet für Jobs, in denen eher Themen behandelt werden, die unabhängig von spontanen Gefühlen einzelner Personen sind, wie beispielsweise in der Softwareentwicklung.

Fokus auf Gefühlsinfos

Personen, deren Fokus eher auf Gefühlsinformationen liegt, bevorzugen Arbeitsumgebungen, in denen vielfältige soziale Interaktionen ein täglicher Aspekt und Erfolgsfaktor der Arbeit sind.

Sie sind damit besonders geeignet für Jobs, die besonders darauf ausgerichtet sind, dass sich Kunden oder andere Personen verstanden und wohlfühlen, wie beispielsweise in Pflegeberufen oder im Vertrieb.

Nutzen im beruflichen Kontext

Obwohl diese Fähigkeiten für die persönliche Entwicklung eine große Rolle spielen, ist die Relevanz im beruflichen Kontext stark variierend. Unterschiedliche Jobs fordern nicht nur ein unterschiedliches Maß sondern auch unterschiedliche Arten von sozialen Interaktionen:

In manchen Jobs sind sozialen Interaktionen ein täglicher Faktor. Hier geht es vor allem darum Gefühlsinformationen zu erfassen, um auf die anderen einzugehen und empathisch zu handeln (z.B. in der Pflege).

Aber auch die Anzahl an Berufen, in denen man weniger häufig mit anderen interagiert und der Fokus auf Sachinformationen eine übergeordnete Rolle spielt, ist hoch. So beispielsweise als Mathematiker:in (Zeidner et al., 2004).

Wie zu sehen, ist Fokus auf Gefühlsausdrücke ein vielschichtiges Konstrukt. Unterschiedliche Facetten davon verschaffen Mitarbeitenden in verschiedenen Bereichen einen Vorteil.

Wie erfasst man Fokus auf Gefühlsausdrücke?

Gehört Fokus auf Gefühlsausdrücke zu den Stärken ihrer Bewerber:innen?

Mit unserem game-based Assessment „Gefühlschaos“ finden Sie das im Handumdrehen heraus. Hierbei werden Nutzer:innen darin gefordert, Gefühle in kürzester Zeit zu erkennen. Es wird also die Fähigkeit zur Emotionswahrnehmung der Bewerbenden gemessen.

Das ganze entspricht den Testgütekriterien der klassischen Testtheorie und bietet somit eine fundierte und zugleich auch spielerische Unterstützung bei der Selbstreflektion! 

Eine weitere Auswahl an Konstrukten, die wir für Sie erheben können, finden Sie hier:

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Quellen
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  • Duncker, K. (1935). Zur Psychologie des produktiven Denkens. [The psychology of productive thought]. Springer.
  • English, L. D. (1997). The development of fifth-grade children’s problem-posing abilities. Educational studies in Mathematics, 34(3), 183-217.
  • Fernandez-Duque, D., Baird, J. A., & Posner, M. I. (2000). Executive attention and metacognitive regulation. Consciousness and cognition, 9(2), 288-307.
  • Funke, J., & Fritz, A. (1995). Über Planen, Problemlösen und Handeln.
  • Greiff, S., Fischer, A., Wüstenberg, S., Sonnleitner, P., Brunner, M., & Martin, R. (2013). A multitrait–multimethod study of assessment instruments for complex problem solving. Intelligence, 41(5), 579-596.
  • Mainert, J., Niepel, C., Murphy, K. R., & Greiff, S. (2019). The incremental contribution of complex problem-solving skills to the prediction of job level, job complexity, and salary. Journal of Business and Psychology, 34(6), 825-845.
  • Salovey, P., & Mayer, J. D. (1990). Emotional intelligence. Imagination, cognition and personality, 9(3), 185-211.
  • Tulving, E. (1972). Episodic and semantic memory. Organization of memory, 1, 381-403.
  • Zeidner, Moshe, Gerald Matthews, and Richard D. Roberts. “Emotional intelligence in the workplace: A critical review.” Applied Psychology 53.3 (2004): 371-399.

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