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Vernetztes Denken

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Vernetztes Denken

Vernetztes Denken ist eine Dimension der kognitiven Fähigkeit. Sie beschreibt die Tendenz einer Person, eher unerwartete und schwerer nachvollziehbare Lösungen anstatt eher naheliegende und einfacher nachvollziehbare Lösungen zu finden.

Neue Probleme kann man oft dadurch Lösen, indem man sich an ähnlichen Erfahrungen orientiert und diese auf das neue Problem überträgt (English, 1997). Je komplexer Probleme werden, umso eher werden beim vernetzten Denken übergreifende anstatt pragmatische Vergleiche nötig, um erfolgreiche Lösungsstrategien zu finden.

Die Fähigkeit vernetztes Denken einer Person lässt sich also auf einem Kontinuum zwischen den beiden Polen pragmatische Vergleiche und übergreifende Vergleiche einordnen. Somit lässt sich der Wert jeder Person in einem Punkt auf folgender Skala verorten:

pragmatische Vergleiche

Personen, die gute Lösungen für Probleme eher mit pragmatischen Vergleichen finden, bevorzugen Arbeitsumgebungen, in der sie zumeist mit überschaubaren oder wiederkehrenden Problemen konfrontiert werden.

Das trifft auf Jobs zu, die naheliegende und pragmatische Lösungen suchen, wie beispielsweise in der Administrationoder Industriefertigung.

übergreifende Vergleiche

Personen, die gute Lösungen für Probleme eher mit übergreifenden Vergleichen finden, bevorzugen Arbeitsumgebungen, in der sie zumeist mit sehr komplexen und vielschichtigen Problemen konfrontiert werden, für die es selten offensichtliche Lösung gibt.

Das trifft auf Jobs zu, die unerwartete und kreative Lösungen suchen, wie beispielsweise in der Wissenschaft oder Unternehmensberatung.

Nutzen im beruflichen Kontext

In vielen Stellen ist das Ziehen übergreifender Vergleiche kein Bestandteil der täglichen Arbeit – stattdessen sind pragmatische Vergleiche zur Problemlösung gefragt. Deshalb ist die Fähigkeit zum vernetzten Denken für unterschiedliche Berufsgruppen unterschiedlich wichtig.

Es kommt also weniger auf die Ausprägung des vernetzten Denkens einer Bewerber:in an, als die Passung zwischen dieser Ausprägung mit der Anforderung der Stelle.

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Quellen

  • Betsch, T., & Haberstroh, S. (2005). Current research on routine decision making: Advances and prospects. The routines of decision making, 359-376.
  • Duncker, K. (1935). Zur Psychologie des produktiven Denkens. [The psychology of productive thought]. Springer.
  • English, L. D. (1997). The development of fifth-grade children’s problem-posing abilities. Educational studies in Mathematics, 34(3), 183-217.
  • Fernandez-Duque, D., Baird, J. A., & Posner, M. I. (2000). Executive attention and metacognitive regulation. Consciousness and cognition, 9(2), 288-307.
  • Funke, J., & Fritz, A. (1995). Über Planen, Problemlösen und Handeln.
  • Greiff, S., Fischer, A., Wüstenberg, S., Sonnleitner, P., Brunner, M., & Martin, R. (2013). A multitrait–multimethod study of assessment instruments for complex problem solving. Intelligence, 41(5), 579-596.
  • Mainert, J., Niepel, C., Murphy, K. R., & Greiff, S. (2019). The incremental contribution of complex problem-solving skills to the prediction of job level, job complexity, and salary. Journal of Business and Psychology, 34(6), 825-845.
  • Salovey, P., & Mayer, J. D. (1990). Emotional intelligence. Imagination, cognition and personality, 9(3), 185-211.
  • Tulving, E. (1972). Episodic and semantic memory. Organization of memory, 1, 381-403.
  • Zeidner, Moshe, Gerald Matthews, and Richard D. Roberts. “Emotional intelligence in the workplace: A critical review.” Applied Psychology 53.3 (2004): 371-399.
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