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Vernetztes Denken ist eine Dimension der kognitiven Fähigkeit. Sie beschreibt die Tendenz einer Person, eher unerwartete und schwerer nachvollziehbare Lösungen anstatt eher naheliegende und einfacher nachvollziehbare Lösungen zu finden.
Neue Probleme kann man oft dadurch Lösen, indem man sich an ähnlichen Erfahrungen orientiert und diese auf das neue Problem überträgt (English, 1997). Je komplexer Probleme werden, umso eher werden beim vernetzten Denken übergreifende anstatt pragmatische Vergleiche nötig, um erfolgreiche Lösungsstrategien zu finden.
Die Fähigkeit vernetztes Denken einer Person lässt sich also auf einem Kontinuum zwischen den beiden Polen pragmatische Vergleiche und übergreifende Vergleiche einordnen. Somit lässt sich der Wert jeder Person in einem Punkt auf folgender Skala verorten:
Personen, die gute Lösungen für Probleme eher mit pragmatischen Vergleichen finden, bevorzugen Arbeitsumgebungen, in der sie zumeist mit überschaubaren oder wiederkehrenden Problemen konfrontiert werden.
Das trifft auf Jobs zu, die naheliegende und pragmatische Lösungen suchen, wie beispielsweise in der Administrationoder Industriefertigung.
Personen, die gute Lösungen für Probleme eher mit übergreifenden Vergleichen finden, bevorzugen Arbeitsumgebungen, in der sie zumeist mit sehr komplexen und vielschichtigen Problemen konfrontiert werden, für die es selten offensichtliche Lösung gibt.
Das trifft auf Jobs zu, die unerwartete und kreative Lösungen suchen, wie beispielsweise in der Wissenschaft oder Unternehmensberatung.
In vielen Stellen ist das Ziehen übergreifender Vergleiche kein Bestandteil der täglichen Arbeit – stattdessen sind pragmatische Vergleiche zur Problemlösung gefragt. Deshalb ist die Fähigkeit zum vernetzten Denken für unterschiedliche Berufsgruppen unterschiedlich wichtig.
Es kommt also weniger auf die Ausprägung des vernetzten Denkens einer Bewerber:in an, als die Passung zwischen dieser Ausprägung mit der Anforderung der Stelle.
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