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Gewissenhaftigkeit ist eine von fünf Dimensionen der Persönlichkeit nach dem Modell der Big Five (McCrae & Costa, 1987). Sie beschreibt die Tendenz einer Person, eher kontrolliert und systematisch anstatt spontan und pragmatisch zu handeln.
Eine sehr starkes systematisches Verhalten auf der Dimension Gewissenhaftigkeit ist gleichzusetzen mit Perfektionismus. Unter Gewissenhaftigkeit fallen außerdem Eigenschaften wie Ordnungsliebe, Besonnenheit und Pflichtbewusstsein (Costa & McCrae, 1985).
Während man früher davon ausging, dass die pragmatische versus systematische Ausprägung von Gewissenhaftigkeit ein Gegensatzpaar bilden und sich Person eindeutig einer der beiden Kategorien zuordnen lässt, betrachtet man heute pragmatisch und systematisch als zwei Pole eines Kontinuums der Dimension Gewissenhaftigkeit. Somit lässt sich der Wert jeder Person in einem Punkt auf folgender Skala verorten:
Für Personen, die sich eher pragmatisch verhalten und nicht alles bis in kleinste Detail planen, sind beispielsweise folgende Eigenschaften charakteristisch:
Sie lassen die Dinge lieber auf sich zukommen. Eine niedrige Gewissenhaftigkeit korreliert beispielsweise mit Kreativität (Barron, 1981). Durch ihre Tendenz, Dinge nicht komplett vorauszuplanen, erzielen sie auch eine höhere Leistung in einem Umfeld, in denen sich die Anforderungen und Aufgaben oft und schnell ändern können (LePine, Colquitt & Erez, 2000).
Personen, die sich eher systematisch verhalten und nach Genauigkeit und Perfektion streben, lassen sich mit folgenden Eigenschaften beschreiben:
Sie bevorzugen vorhersehbare Arbeitsumgebungen und konventionelle Berufe, in denen ihre strukturierte, sorgfältige Herangehensweise an Aufgaben am besten zur Geltung kommt (Wilmot & Ones, 2019). Zum Beispiel eignen sie sich gut für juristische, verwaltende oder technische Berufe (Denissen et al., 2017)
Eine starke systematische Ausprägung auf der Dimension Gewissenhaftigkeit wird oft als bester Prädiktor für berufliche Leistung unter den Big Five genannt (z.B. Barrick & Mount, 1991). Allerdings gibt es immer mehr Beweise dafür, dass auch Personen mit einer eher pragmatischen Ausprägung der Dimension Gewissenhaftigkeit in bestimmten Bereichen der Arbeitswelt benötigt werden. Intuitiv bevorzugen die meisten Menschen einen Bewerber mit hohem Pflichtbewusstsein, Ordnungsliebe und Selbstdisziplin. In bestimmten Feldern kommt es jedoch mehr auf Flexibilität, Kreativität und Spontanität an und hier punkten Personen, die sich eher pragmatisch anstatt systematisch verhalten. Daher ist es wichtig, Personen einzustellen, die auf die freie Stelle passen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
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