Du willst als Talent deine Stärken erkunden?
Zu wissen, welche Perspektive zu einem passt, ist nicht nur nach Erreichen eines Bildungsabschlusses nützlich. Neben Merkmalen wie Persönlichkeit, Entscheidungsverhalten und Werteorientierung spielen dabei auch die persönlichen beruflichen Interessen eine große Rolle. Denn die Person muss nicht nur zu dem Job passen, sondern auch der Job zu der Person. Das fundierteste Modell, um diese Passung zu erfassen, ist das „RIASEC-Modell“ von John L. Holland (1997).
Die Grundidee dahinter ist es, Personen und Umgebungen in Bezug auf ihre Ähnlichkeit zu sechs beruflichen Orientierungen zu charakterisieren (Holland, 1996):
Handwerklich-technisch interessierte Personen bevorzugen praktische Tätigkeiten …
Sie verbringen den Arbeitstag lieber an der frischen Luft oder betätigen sich körperlich als in einem Büro hinter dem Schreibtisch. Dadurch fühlen sie sich besonders im mechanischen, technischen und landwirtschaftlichen Bereich wohl, beispielsweise in der Produktionstechnik oder als Förster:in.
Untersuchend-forschend interessierte Personen bevorzugen Aufgaben, die …
Sie lieben es, zu analysieren, lernen und zu knobeln. Dementsprechend entfalten sie sich am besten in Berufsfeldern, in denen das Problemlösen und der Wissenserwerb im Vordergrund stehen, beispielsweise als Psycholog:in oder Forscher:in.
Künstlerisch-kreativ interessierte Personen bevorzugen Aufgaben, die …
Ihnen fällt es oft leicht, sich kreativ oder sprachlich auszudrücken und sie beschäftigen sich gern mit ausgefallenen Ideen, speziellen Materialien, Musik oder Kultur. Daher ist für sie eine Karriere in den Bereichen Sprache, Kunst, Musik und Schauspiel eine gute Perspektive. Neben den intuitiven Jobs wie als Schauspieler:in fühlen sie sich aber beispielsweise auch als Innendesigner:in wohl.
Erziehend-pflegend interessierte Personen beschäftigen sich am liebsten mit …
Sie bevorzugen Umgebungen, in denen soziale Interaktionen im Vordergrund stehen. Jobs, bei denen sie sich mit anderen in Form von Unterricht, Lehren, Ausbilden, Versorgen oder Pflegen befassen können, eignen sich hierbei am besten. Sie punkten dort vor allem mit ihrer Geselligkeit und Hilfsbereitschaft. Ein Beispiel hierfür sind Tätigkeiten als Betreuer:in oder Pfleger:in, aber auch als Berater:in in verschiedensten Berufsfeldern.
Führende-verkaufend interessierte Personen begeistern sich für …
Durch ihre oft selbstbewusste und mitreißende Art glänzen sie in Bereichen wie Marketing oder Verkauf und schaffen es dort durch ihre Verantwortungsbereitschaft und Erfolgsorientierung auch nicht selten in Führungsebenen. Aber auch beispielsweise als Anwält:in oder Immobilienmakler:in fühlen sie sich wohl.
Ordnend-verwaltend interessierte Personen begeistern sich für …
Dadurch sind sie wahre Ordnungsgenies, behalten auch bei komplexen Aufgabenstellungen den Überblick und können sich in ordnend-verwaltenden Tätigkeiten am besten entfalten. Dies macht sie zu wertvollen Mitarbeitenden in vielen Feldern, beispielsweise in der Produktionsleitung oder Buchhaltung
In jedem Berufsfeld sind die beruflichen Orientierungen unterschiedlich stark ausgeprägt und jede Person interessiert sich unterschiedlich stark für die verschiedenen Bereiche. Ebenfalls ähneln sich manche Bereiche mehr als andere, weshalb sie sich in einem Hexagon anordnen lassen.
Weit verbreitet ist eine Typisierung von Personen und Berufsfeldern nach ihren drei dominantesten Interessenbereichen. Der sogenannte Holland-Code besteht dabei aus den drei Dimensionen, in der die Person die höchste Passung erreicht in absteigender Reihenfolge. Interessiert eine Person beispielsweise am meisten der erziehend-pflegenden Bereich (social), anschließend der führend-verkaufende (enterprising) und an dritter Stelle der untersuchend-forschende (investigative), bekäme sie den Code „SEI“.
Einer der besten Prädiktoren für die Arbeitszufriedenheit ist die Passung der Holland-Codes zwischen Person und Job (z.B. Assouline & Meir, 1987). Ist diese hoch, bekommen die Personen in ihrem Berufsfeld Möglichkeiten, Aufgaben und Rollen geboten, die zu ihren Kompetenzen, Interessen und ihrem Selbstbild passen.
Eine Kongruenz zwischen beruflichen Interessen und Jobanforderungen führt außerdem zu stabilen Karrierelaufbahnen und besser Leistung im Job. Eine Inkongruenz hingegen hat Unzufriedenheit, häufige Arbeitgeberwechsel und stark fluktuierende Leistungen zur Folge. (Holland, 1996) Dem kann man mit der Erfassung der beruflichen Interessen von Bewerber:innen vor der Einstellung vorbeugen.
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Testverfahren im ÜberblickWerde zum HeRo 🦸 und erkenne mit Aivy wie gut Bewerbende zu euch passen – und das noch vor dem ersten Bewerbungsgespräch...